Die kuriose Geschichte zu diesem Wein habe ich an anderer Stelle schon fast richtig niedergeschrieben. Der 2005er ist jetzt also nach einem ‚Downgrade‘, wie das in schönstem Denglisch genannt werden würde, zum einfachen QbA verkommen. Das mindert aber nicht die Sorgfalt, mit der das Weingut diesen Stoff zu allerfeinstem Zaubertrank verarbeitet. Es ist auch ohne den Titel ein wirklich großes Gewächs.
Geheimer Rat Dr. von Bassermann Jordan, Königsbacher Ölberg, Spätburgunder QbA, 2005, Pfalz. In der Nase kräutrig, dazu rohes Fleisch, Kirsche, etwas Teer und Alkohol. Die 14% sind auch am Gaumen nicht zu übersehen aber spielen hier keine störende Hauptrolle. Der Wein ist eher schlank und stahlig, ich könnte auch monolithisch sagen, wenn ich den Begriff nicht so doof fände. Nicht verschlossen aber noch jung, ist der 2005er Ölberg sehr maskulin, kräftig, mit Aromen von Kaffee, Mon Cherie, einer nicht so dominanten aber spürbaren Säure. Der Abgang ist ausgesprochen lang. Die Aromen von Holzausbau sind schön integriert, das Tannin reif und nicht ruppig. Trotzdem ist dies einer der seltenen Weine, bei denen ich behaupte, den sollte man noch eine erhebliche Zeit liegen lassen. Das ist jetzt schon ein großer Wein. Vielleicht wird es ein Gigant.
Wer es selber ausprobieren will, der kann den Wein noch käuflich erwerben. Wie an anderer Stelle schon beschrieben, bin ich immer wieder verwundert, wie lange es dauert, bis einige der besten Deutschen Pinots im Handel ausverkauft sind.
Ein Gedanke zu „Groß aber nicht gross (und immer noch selten)…“