Wie hier schon beschrieben, war 2006 der letzte Jahrgang, in dem die VDP-Winzer an der Nahe Spätlesen aus ihren GG-Lagen abgefüllt haben. Zwar fließen immer noch Trauben aus den GG-Lagen in einfachere Weine ein, den direkten Vergleich zwischen Spätlese und GG wird man künftig aber nicht mehr haben. Schade, lohnte sich doch so manches Mal die Diskussion, was jetzt eigentlich besser ist, das GG oder die Spätlese. Hier fällt mir die Entscheidung jedoch leicht.
Monzinger Frühlingsplätzchen, Riesling Spätlese trocken, 2006, Emrich Schönleber, Nahe
Der Wein ist in der Nase und am Gaumen von ziemlich heftigen Zitrusnoten dominiert. In der Nase Zitrone und ein bisschen Aloe Vera sowie etwas Hefe. Das erscheint mir nicht besonders harmonisch, einerseits parfümiert, andererseits stechend. Am Gaumen ist der Wein sehr von der Säure dominiert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Spätlese mit der Zeit etwas harmonischer wird – wer ihn hat, sollte den Wein vielleicht ab 2011 trinken – aber so richtig großartig wird er wohl nicht werden.