Finalwein

Was trinkt man zum WM Finale? Einen Spanier wollte ich gleich aus zwei Gründen nicht trinken. Zum einen habe ich von der iberischen Halbinsel nur schwere Rotweine im Keller und zum anderen war ich für die Holländer (was sich im Verlauf des Spieles änderte). Ich hege Sympathien für unsere Nachbarn. Sie sprechen (fast alle) meine Sprache, auch wenn es sich anhört als hätten sie dabei eine Wolldecke im Mund. Und ich weiß aus meinem Logfile, dass ich sogar regelmäßige Leser aus Holland habe. Nur Wein bauen sie nicht wirklich an. Also habe ich folgenden Wein ‚umgeflaggt‘, wozu der Name halbwegs berechtigt.

Hofmann, ‚Hundertgulden‘ Riesling trocken (Appenheimer Hundertgulden Spätlese tr.), 2007, Rheinhessen. In der Nase Blütentöne gepaart mit viel Frucht: Melone, Aprikose und grüner Apfel, aber auch eine Jogurtnote. Am Gaumen viel Apfel, etwas Aprikose, Gerbstoffe und eine kalkige Mineralik. Die 13% Alkohol sind gut eingebunden, das Spiel ist aber allenfalls ordentlich. Dem spürbaren Zuckerschwänzchen steht zu wenig oder eine zu milde Säure gegenüber. Sehr langer Abgang. Das ist ein zwar hervorragender aber etwas zu glatter Wein – alles in allem nicht auf dem Niveau eines WM-Finales.

Aber das war das Spiel ja auch nicht.

Ein Gedanke zu „Finalwein“

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