…ist eigentlich so gar nicht mein Ding, bei Wein und Speisen bin ich altmodisch. Zum Risotto (zumal zum würzigen mit Rinderbrühe) und einem Stück Bratfisch mochte ich gestern aber keinen schweren Weißen. Also gab es einen leichten Roten, einen Deutschen Spätburgunder aus dem Rheingau.
Kloster Eberbach Pinot Noir ‚Edition‘; Spätburgunder trocken; 2006; Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach, Eltville; Rheingau. In der Nase Himbeere, etwas Kirsch, viel Vanille und etwas Veilchen sowie Zedernholz. Am Gaumen reichlich Himbeere, satte Frucht und spannende Säure fördern den Trinkfluss. Der Wein verfügt über mittleren Körper und nur dezente Röstaromen – er war nicht im Barrique, sondern im großen Holzfass. Auch wenn der Wein eher schlank ist (und vermutlich sein soll) steckt er 14% Alkohol locker weg, ohne dass sie das Geschmacksbild dominieren. Der Abgang ist lang aber ebenfalls schlank. Ein ganz großartiger Wein zum Essen und auch solo zum Rest des Abends.
Meine (bescheidene) Erfahrung ist, dass Deutsche Spätburgunder eher dann ‚burgundisch‘ sind, wenn sie aus der Kategorie ‚Dicker Brummer‘ kommen. Schlankere oder mittelgewichtige Weine aus dieser Rebsorte sind in Deutschland ganz oft vom Aroma gekochter Erdbeeren dominiert. Nicht so dieser – das macht diesen Wein doppelt bewundernswert.