Das Weingut Franz Keller/Schwarzer Adler ist besonders bekannt für seine durchgegorenen Weine. Der Kaiserstühler Sauvignon Blanc 2006 hat entsprechend auch nur 0,7 Gramm Restzucker. Erfreulicherweise kommt der Wein trotzdem mit nur 12% Alkohol daher. Insgesamt ist das für mich eine attraktive Kombi, die ich diese Woche über drei Tage genießen konnte.
Die Flasche ist mit Schraubverschluss verschlossen. Es ist meine zweite Begegnung mit dem Wein und er präsentiert sich gegenüber dem vorletztem Jahr etwas gereift. Um es vorweg zu nehmen: ich bin begeistert – über einen atypischen Wein. Er duftet viel mehr nach Aprikose als nach einem Sauvignon Blanc. Am dritten Tag hätte ich wetten mögen, da ist ein Riesling im Glas – zumindest der Nase nach. Am Gaumen präsentiert er eine etwas mildere Säure als ein Riesling. Hier zeigt er sich am ersten Tag noch straffer und leichter, am dritten Tag eher gereifter und mild-würzig (dabei immer staubtrocken). Das ist vermutlich kein Wein für Puristen oder Päpste aber mir hat er zu jeder Zeit großartig geschmeckt. Mit diesen Eigenschaften lässt sich Kellers Kaiserstühler Sauvignon Blanc mit einer Vielzahl von Speisen kombinieren.
Und er eignet sich hervorragend, um in Blindproben Verwirrung zu stiften.