Gemachter Wein Podvast

Blindflug 134: Gemachte Weine

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Felix
fängt an mit Amarone
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Sascha
macht weiter ab Minute 30:00

Wir trinken etwas, was seit Anbeginn des Podcasts auf der Wunschliste unserer Hörer ganz oben steht. Dazu reden wir noch einmal über angespannte Märkte – und die epische Champagnerprobe

Einmal müssen wir noch über die aktuelle Situation am Markt für edle Weine reden. Die ist schwierig. Viele Branchenorgane vermelden einen fast ungebremsten Boom, eingetrübt lediglich von deutlichen Abschlägen bei Weinen aus dem Burgund. Doch wie sieht es mit Deutschland aus? Und was ist mit der (angeblichen?) Kaufzurückhaltung? Wir werfen ainen Blick auf den Markt für gereifte GGs. Und wir werfen einen Blick zurück auf unsere wunderbare Champagnerprobe.

Ein deutscher Amarone

Tedeschi Amarone

‚Schenk dem Sascha doch mal einen Amarone ein!‘ Kein Wunsch wurde in der Historie des Blindflugs öfter an Felix herangetragen. Schon seit geraumer Zeit stand der Wein dazu bereit. Allein: er musste noch reifen. Denn Amarone ist speziell, junger Amarone ist hingegen schwierig. Unserer kommt von Tedeschi und aus dem Jahrgang 2013. Seinen 16 Prozent Alkohol setzt er famose Gerb- und Bitterstoffe entgegen. Überhaupt ist das ein Wein, der sowohl Sascha als auch Felix Glücklich zu machen weiß – und das um 11.00 Uhr vormittags. Es ist absolut verständlich, warum für viele junge Weintrinker das erste Wow-Erlebnis ein guter Amarone ist.

Ein italienischer Bordeaux

Tenuta San Leonardo

Sascha hat eine Bordeaux-Cuvée im Gepäck. Sie stammt allerdings aus dem Trentino. Sie hat diese Art Wein in Italien quasi erst hoffähig gemacht. Felix empfindet den Wein als Ausbund von Harmonie, ein absoluter Wohlfühlwein mit einer gehörigen Portion Klasse. Und genau das ist der 1997er San Leonardo von der Tenuta San Leonardo auch laut den gängigen Lobgesängen auf diesen etwas in Vergessenheit geratenen Zauberstoff. Der Vorteil der Entwicklung: das ist absolut bezahlbar geblieben. Einer großer, geschichtsträchtiger Roter zum zweistelligen Preis.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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3 Gedanken zu „Blindflug 134: Gemachte Weine“

  1. Lieber Felix,

    mit Begeisterung höre ich jede Woche euren Podcast! In der letzten Folge hat sich bei mir jedoch eine Unklarheit ergeben. Es geht um deine Einschätzung der Lagen des Weinguts K.P. Keller. Du hast gesagt (wenn ich es richtig verstanden habe), dass deiner Meinung nach die Lagen des Weinguts Keller in Rheinhessen eher qualitativ mittelmäßig sind. Aus diesem Grund hätte die Familie nun renommiertere Lagen ausserhalb von Rheinhessen (z.B. an der Mosel) erworben.
    Ich bin leidenschaftlicher Weinfan ohne jeden Anspruch auf Professionalität. Weine der Familie Keller habe ich nur wenige Male probieren können/dürfen, musst jedoch zugeben, dass ich diese herausragen gefunden habe (z.B. Kirchspiel GG 2015 und 2016). Weine der Weingüter Keller oder z.B. auch Wittmann werden seit Jahren von nationalen und internationalen Kritikern jährlich hervorragend (mitunter mit den besten Bewertungen) bewertet.
    Nun meine Frage: Kann es sein, dass Lagen wie z.B. Morsten zwar im Vergleich zu anderen Lagen in anderen Gebieten nicht das gleiche Renommee haben, de facto aber in der heutigen Zeit die besseren Weine hervorbringen und deshalb vielleicht auch die besten Lagen sind? Oder glaubst du, dass Winzer wie Keller oder Wittmann, aus eher mittelmäßigen Lagen einfach hervorragende Qualität erzeugen können und wären in anderen Anbaugebieten sogar noch besser? Oder bist du sogar der Meinung, dass die Bewertungen der oben genannten Winzer vielleicht nicht gerechtfertigt sind? Siehst du ggf. andere Lagen/Winzer deutlich vorne?

    Vielen Dank für deine Einschätzung. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

    Mit besten Grüßen, Sebastian

    1. Hallo Sebastian, wenn das Kirchspiel in der gutsinternen Lagenhierarchie über die Jahre von Platz 2 auf Platz 8 oder 9 wandert, dann ist diese Lage vielleicht nicht Weltklasse, oder? Die Lage ist wie auch Aulerde oder Hubacker einfach eine ordentliche GG-Lage, mehr nicht. Auch daraus können in besonderen Jahren Weltklasseweine entstehen. Aulerde 2005 hat unsere TYA-Probe gewonnen!

      Weine der Weingüter Keller oder z.B. auch Wittmann werden seit Jahren von nationalen und internationalen Kritikern jährlich hervorragend (mitunter mit den besten Bewertungen) bewertet.

      Kirchspiel, Hubacker und Aulerde? Das wusste ich nicht. Also in Einzelfällen sicher zu recht, aber ’seit Jahren jährlich hervorragend mit den besten Bewertungen‘, ja, das fände ich nicht gerechtfertigt. Hast Du ein Beispiel eine Kritikers, der das macht? (Spoiler, wirst Du nicht finden). Ich glaube, Du bringst da etwas durcheinander, indem Du meine Bemerkungen über die ‚Kartoffeläcker‘ (was keine Einschätzung meinerseits, sondern eine Information war) in Verbindung mit Bewertungen der Weingüter bringst. Keller ist weltberühmt geworden mit G-Max, Her Majesties Kabi, Versteigerungsrekorden und Sekundärmarktexzessen. Wie viele Kirchspiel- und Hubacker-GGs sind noch mal in der Kellerkiste?
      Morstein und Wittmann habe ich mal ausführlich im Podcast drüber gesprochen. Wittmann hat viel Besitz in dieser riesigen Lage und darunter sind sicher die absoluten Filetstücke. Grandioser Wein (mit einer Ausnahme ;-)) aber weil ein Winzer regelmäßig eine Granate (Keller auch, aber das sind was, 3000 Flaschen?) aus einer 90-Hektar-Lage zaubert gleich die Lage in den Rang einer Weltklassegemarkung erheben? Man könnte auch (wie auch bei der riesigen Hermannshöhle) sagen: wenn nur einskommafünf Wahnsinnsweine entstehen, dann ist die Lage wohl nicht so dolle.
      Was den Rest angeht, vielleicht noch mal nachhören. Weder habe ich gesagt, dass ich wüsste, warum die Kellers lagen außerhalb Rheinhessens in Ertrag genommen (haben sie die erworben? Sollte ich so getan haben, als wüsste ich das, dann ist das nur der Geschwindigkeit des Mediums geschuldet, denn ich weiß es nicht und will auch nicht so tun, als wäre es anders). Und auch die anderen Fragen erscheinen mir eher so, als hättest Du mich falsch verstanden. Im wesentlichen ging es darum, dass der MArkt eine Hierarchie der Lagen auch am Preis festmacht und Hipping, Pettenthal, Schubertslay, Goldtröpfchen, Rheingau und irgendwas habe ich bestimmt noch vergesen, sind preislich alle oberhalb von Morstein, Abtserde, Kirchspiel und Hubacker eingestiegen. Fand ich erwähnenswert.
      KPK ist ein grandioser Winzer und Wittmann sowieso.

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