Flo hat seine Hausaufgaben erledigt, den ganzen Sommer gegrübelt. Und was ist dabei herausgekommen? Spannende Empfehlungen. Ins Glas kriegt er den Bonuswein.
Weine, die man mal getrunken haben muss, sind ein schönes Thema – zumindest wenn man etwas Hirnschmalz reinsteckt, um nicht einfach eine Liste von wahllosen Distinktionsmonstern zusammenzuschreiben. Flo hat sich den Sommer über das Hirn zermatert. Klar kommt auch er nicht ohne Klassiker wie Dschay Dschay aus. Bürklin-Wolf muss für den Pfälzer ohnehin sein. Aber es gibt auch spannende Preis-Genuss-Meister und Perlen des Nonkonformismus.
Battenfeld-Spanier liefert wieder
Das Riesling GG Zellerweg am schwarzen Herrgott 2023 von Battenfeld-Spanier aus Rheinhessen findet sich auch in Flos Liste – als Repräsentant des außergewöhnlichen Lagenportfolios von Hans-Oliver Spanier und Caroline Spanier-Gillot. Dieser Jahrgang hat Felix schon in Wiesbaden gefallen. Gerade eine Woche war seine letzte Begegnung her. Die Beschreibung im Blog ist nicht so weit weg von dem, was jetzt im Glas brilliert. 18 Stunden Luft und eine gut geschüttelte Fahrradfahrt verändern den Wein, jedoch keinesfalls zum Negativen. Großer Stoff.
Wild Ferment – Steinberg pur
Den Steinberger Wild Ferment 2020, Riesling trocken Versteigerungswein von Kloster Eberbach im Rheingau hat Felix nach der Aufzeichnung noch in eine Probe eingebaut und hier beschrieben. Einen längeren Bericht zum Weingut gibt es hier. Der Wein ist anders, fordernd, wild, aber eben nicht reduktiv-stinkig, sondern brillant und strahlend. Die Zitrusfrucht ist typisch für die Lage, die Phenolik zurrt ein bisschen an der Zunge, lässt den Rieslingfan aber nur nach mehr lechzen. Flo ist schwer angetan. Nächstes Jhr im Frühjahr steht der Wein zur Versteigerung an.
Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.
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Pardon, mein Kommentar ist in der falschen Folge gelandet und ich habe gesehen, dass die richtige Folge schon den passenden Kommentar hat.
Kleine Berichtigung: „When they go low, we go high“ ist nicht von Hillary Clinton, sondern von Michelle Obama, auch wenn sie das beim Nominierungsparteitag Clintons 2016 gesagt hat.
Nicht ganz unpassend zum Thema, hat Michelle Obama das aber auch ziemlich klar wieder eingepackt:
https://www.politico.com/news/2024/08/21/michelle-obama-dnc-speech-chicago-2024-00175324
Passt jetzt nicht zu der Folge, aber ich hab gerade einen Carignan im Glas der mit intrazellulare Gärung (Macération Carbonique) gemacht wurde, und ich fühle mich sofort an Beaujolais erinnert. Der Wein hat eine recht expressive Frucht und diese Joghurt Note. Das kann Zufall sein aber vielleicht liegt diese störende laktische Note nicht am Gamay sondern an der Art der Vergärung. Kann das sein?
Der leicht seifige Eindruck, den die Kohlensäuremaischung gerne hervorruft, gefällt mir meist nicht besonders. Das spräche für Deine Idee. Allerdings geht die Abneigung beispielsweise bei Grenache oder Pinot nicht so weit, wie bei Gamay. Auf meiner Reise durch das Maconnais habe ich diveree klassisch produzierte Gamay getrunken, die wie Pinot (und mir sehr gut) geschmeckt haben. Aber eben nicht alle. Und dann gibt es auch (ich bilde mir ein vor allem aus Moulin à Vent) MC-Weine, die mich an Pinot erinnern.
Vielleicht verstärkt die MC eine grundsätzlich vorhandene Eigenschaft der Gamay, die mir nicht gefällt.
Für E-S Frühlingsplätzchen vs. Halenberg: welchen der letzten Jahrgänge?
Altes außer 18 und nicht mal der ist wirklich schlecht
Täten es für die hell/dunkel Kontrastierung auch Frühtau/Halgans, oder ist dort das Terroir noch nicht klar genug herausgearbeitet? Lustigerweise hat PdP ein passendes Halenberg-Frühlingsplätzchen-Paket geschnürt: umfassend die beiden GGs und die beiden kleineren Weine.
Puh, das weiß ich nicht. In manchen Jahren vermutlich.
Vielen Dank für die vielen, gut erklärten und nachvollziehbaren Tipps zum Riesling.
Freu mich schon 🙂