Tschakka! auf Fränkisch

Ich habe jetzt ein Patenkind. Es ist allerdings schon 8 Jahre alt und seine Eltern haben mir die Patenschaft gar nicht angetragen, sie hatten kein Mitspracherecht. Ich hingegen habe mich erst freiwillig für das Patenamt zur Verfügung gestellt und dann sorgfältig das Kind mit ausgewählt. Das liegt daran, dass mein Patenkind ein Wein ist, genauer genommen eine 2008er Rieslaner Beerenauslese vom Bürgerspital zum Heiligen Geist und ich saß in der Jury, die ihn zum besten Süßwein Frankens gekürt hat. Anschließend repräsentierte ich die Jury bei der Siegerehrung, was als Patenschaft bezeichnet und mit einer Flasche des betreffenden Weines vergütet wird. Aber der Reihe nach… Tschakka! auf Fränkisch weiterlesen

Der 27-Stunden-Mann

Vom technisch beeindruckenden Weingut Ca’ del Bosco führt uns unsere Tour durch die Franciacorta zu einem Betrieb, den man getrost als Gegenteil bezeichnen darf: Ricci Curbastro. Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass Ricci nicht der Kosename des Winzers ist, der Riccardo mit Vornamen heißt, die Familie trägt einen Doppelnamen. Unser Gastgeber hört mithin auf den klangvollen Namen Riccardo Ricci Curbastro. Wie klangvoll dieser Name im europäischen Weinbau tatsächlich ist, wird mir aber erst im Laufe dieses Nachmittags klar werden.. Der 27-Stunden-Mann weiterlesen

Trauben im Whirlpool

Zwei Gründe gab es bisher für mich, eine Einladung zu einer größeren Veranstaltung oder Weinreise anzunehmen: entweder es passte voll in die Themenwelt dieses Blogs (zum Beispiel die Wiesbadener GG-Vorpremiere) oder lag im erweiterten Fokus (Österreich, Elsaß). Dieser Tage kam ein ganz anderer Grund dazu: Der Reiseleiter. Trauben im Whirlpool weiterlesen

Hintertupfinger Sankt Dingenskirchen

Am Vorabend der ProWein war ich auf der Falstaff BigBottle Party. Die litt sehr darunter, dass es trotz Ankündigung nicht wirklich etwas zu essen gab, was die meisten Menschen, so auch mich, vom Trinken abhält. Vor der Party stand aber die Tischpräsentation und Verkostung mit 100 Weingütern, darunter so klangvolle Namen wie Angelo Gaja oder Tenuta San Guido. Sassicaia 2008 aus der Magnum war großartig, junger Barolo von Gaja auch. Und dann war da noch der Wolfsheimer Sankt Kathrin Silvaner. Nein, das steht nicht synonym für ein Heer belangloser Weine als vinophiles Äquivalent zu ‚Hintertupfing‘ – den Wein gibt es wirklich und mich (als bekennenden Silvanerfan) hat er fast so berührt wie die großen Roten aus Italien. Martina Bernhard ist nach abgeschlossener Winzerlehre vor kurzem ins elterliche Gut eingestiegen und bringt ein paar neue Ideen ein. Aus denen entstand dieser besondere Silvaner. Ein Teil der Trauben ist maischevergoren, der Rest gepresst und zum Teil im Stahl, zum Teil im Holz vergoren. Am Schluss wurde cuvetiert. Das Ergebnis begeisterte mich nachhaltig. Hintertupfinger Sankt Dingenskirchen weiterlesen