Eigentlich eine Mogel-Überschrift: Der Wein ist weder weiß noch kommt er aus Südfrankreich. Trotzdem hat er für mich in der Struktur Ähnlichkeit mit einem Weißwein (wenn auch aus der Kategorie Wuchtbrumme wie dieser oder dieser) und die Mehrzahl der Weintrinker auf der Welt assoziiert mit den Rebsorten Carignan und Grenache eher Frankreich als Spanien. Südfrankreich für Weißweinliebhaber weiterlesen
Die letzten ihrer Art
Wie hier schon beschrieben, war 2006 der letzte Jahrgang, in dem die VDP-Winzer an der Nahe Spätlesen aus ihren GG-Lagen abgefüllt haben. Zwar fließen immer noch Trauben aus den GG-Lagen in einfachere Weine ein, den direkten Vergleich zwischen Spätlese und GG wird man künftig aber nicht mehr haben. Schade, lohnte sich doch so manches Mal die Diskussion, was jetzt eigentlich besser ist, das GG oder die Spätlese. Hier fällt mir die Entscheidung jedoch leicht.
Monzinger Frühlingsplätzchen, Riesling Spätlese trocken, 2006, Emrich Schönleber, Nahe
Der Wein ist in der Nase und am Gaumen von ziemlich heftigen Zitrusnoten dominiert. In der Nase Zitrone und ein bisschen Aloe Vera sowie etwas Hefe. Das erscheint mir nicht besonders harmonisch, einerseits parfümiert, andererseits stechend. Am Gaumen ist der Wein sehr von der Säure dominiert. Ich könnte mir vorstellen, dass die Spätlese mit der Zeit etwas harmonischer wird – wer ihn hat, sollte den Wein vielleicht ab 2011 trinken – aber so richtig großartig wird er wohl nicht werden.
Verborgene Talente
Wenn vom Weingut Dönnhoff die Rede ist, dreht es sich immer um Riesling. Bevorzugte Diskussionspunkte sind die Großen Gewächse, die mancher in Deutschlands Spitze wähnt, während andere sie zu geschliffen finden (im Sinne von ‚ohne Ecken und Kanten‘), oder seine Edelsüßen über die man selten anderes hört als helle Begeisterung – insbesondere seine Eisweine sollen grandios sein (das Vergnügen hatte ich noch nicht, einige Auslesen kenne ich). Verborgene Talente weiterlesen
Füllwein (4)
Mein (Wein-)Leben besteht nicht nur aus Großen Gewächsen sondern auch aus Alltagsweinen. Einige davon sind erwähnenswert, über andere decke ich den Mantel des Schweigens. Hier ein paar Kurznotizen zu Weinen, die ich jüngst getrunken und auf die eine oder andere Weise für erwähnenswert befunden habe. Füllwein (4) weiterlesen
Gräfin von und zu Teuer
Einige Jahre der Kommunikation mit eingefleischten Bordeaux-Aficionados ließen in mir die (nicht ganz ernst gemeinte) Erkenntnis reifen: Es gibt kaum schlechte ‚klassische‘ Bordeaux, es gibt nur unfachmännische Verkoster/Trinker. Denn wenn man einem wahren Bordeauxfreund nahelegt, dass etliche der ‚SuperSeconds‘, Dritt-Crus oder Premier-Gewächse ziemlich durchschnittlich munden, gibt es meist einen Hinweis retour, dass man einen solchen Wein ja auch nicht so trinken soll, wie man es gerade gemacht hat. Gräfin von und zu Teuer weiterlesen