Oberrotweiler Henkenberg***, Grauburgunder, Grosse Gewächs, Baden, 2006, Weingut Salwey. In der Nase bietet der Wein am ersten Tag wenig: etwas muffig, laktisch, kaum Frucht. Am zweiten Tag bessert sich das Bild deutlich: Aprikose und Karotte, Rauch und Vanille vom Holz paaren sich aber immer noch mit einer Joghurtnote. Am Gaumen saftig und süß mit cremiger Textur, erinnert ein bisschen an Sahnetrüffel, leichtes Vanille-Aroma im recht langen Abgang. Letzten Endes empfinde ich den Wein nicht als übermäßig komplex und definitiv eher als Essensbegleiter denn als Solisten. Mir war er 88-89 Punkte wert. Ich würde ihn in den nächsten drei Jahren mehrere Stunden vor Genuss dekantieren, halten wird er vermutlich noch ein Jahrzehnt oder mehr. Grosses Gelage (5) weiterlesen
Schief und Schiefer
Schiefer Riesling 2007, Birkweiler Kastanienbusch, Weingut Siener, Birkweiler, Pfalz. Der Wein wächst auf einer schieferhaltigen Parzelle (auch wenn es sich vermutlich um Rotschiefer und nicht um Devon- oder Blauschiefer handelt) der berühmten Birkweiler Lage. Wer jetzt allerdings einen Wein mit Moselhafter Filigranität erwartet, wird enttäuscht. Für mich ist das, was sich dort im Glas zeigt, ein Erkenntnisgewinn: wird der Boden im Gesamtkomplex ‚Terroir‘ deutlich überschätzt und das Klima macht doch 90% eines Weintyps aus? Schief und Schiefer weiterlesen
Rotwein zu Fisch…
…ist eigentlich so gar nicht mein Ding, bei Wein und Speisen bin ich altmodisch. Zum Risotto (zumal zum würzigen mit Rinderbrühe) und einem Stück Bratfisch mochte ich gestern aber keinen schweren Weißen. Also gab es einen leichten Roten, einen Deutschen Spätburgunder aus dem Rheingau. Rotwein zu Fisch… weiterlesen
Füllwein (2)
Mein (Wein-)Leben besteht nicht nur aus Großen Gewächsen sondern auch aus Alltagsweinen. Einige davon sind erwähnenswert, über andere decke ich den Mantel des Schweigens. Hier ein paar Kurznotizen zu Weinen, die mir jüngst begegnet und positiv aufgefallen sind. Füllwein (2) weiterlesen
Großes Gelage (4)
Uhlen – B, Riesling Erste Lage, Mosel, 2005, Heymann-Löwenstein. In der Nase Grapefruit und Aprikose gepaart mit einer leicht vanilligen Note und Spuren von blondem Tabak (also Zigarettentabak). Am Gaumen saftig aber relativ schlank, Großes Gelage (4) weiterlesen