Endlich ein Orange-Wein im Podcast und dazu ein leicht neben der Spur stehender Kult-Chardonnay. Die Unendliche Geschichte des Jahrgangs 2010 ist um ein Kapitel reicher.
Sascha mag keinen Silvaner, Sascha mag keinen Orange-Wein. Doch Sascha mag den Indigenius Silvaner Orange-Wein 2011 von Manfred Rothe. Darauf hatte Felix spekuliert, sonst hätte er ihn nicht eingeschenkt. Er selbst findet den Wein richtig groß, aber er mag ja auch sowohl Silvaner, als auch Orange-Wein ganz allgemein. Ein bisschen Holz, ein bisschen Wine-Making, dann klappt’s auch mit dem wilden Zeuch!
Sascha wird zum Wiederholungstäter, denn einen vermeintlich großen badischen Weißwein aus einer Burgundersorte und dem Problemjahrgang 2010 hatten wir hier schon einmal. Und wie beim Grauburgunder Jaspis von Ziereisen in Folge 4 hält Felix auch Bernhard Hubers Chardonnay Schlossberg ‚R‘ 2010 für einen Rotwein, was vor allem am noch nicht verdauten Holz liegen mag. Auch sonst gibt es reichlich Parallelen zum Jaspis, was am Ende für schönes Trinkvergnügen sorgt, aber eben nicht für mehr.
Viel Spaß mit der neuen Episode unseres Wein-Podcasts.
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Zunächst Danke für die neue Folge! Eine Nachfrage: Wie hat sich der Huber denn noch entwickelt? Immerhin bemerkenswert, wenn einer der großen Namen des deutschen Weins so viel Ratlosigkeit auslöst.
Tja, ein wenig Geduld, wie angekündigt gibt es in der nächsten Folge die Antwort.
Hmm…bei dem Foto frage ich mich: wer macht den schwarze Burgundergläser?
Einfach mal Folge 11 hören…
Lieben Dank, mache ich umgehend!
Hallo Felix, hallo Sascha,
Wie immer sehr unterhaltsam ,euch zuzuhören..Über eine Bemerkung bin ich jedoch gestolpert.. Hat Selection wirklich etwas mit dem Meininger Verlag zu tun? Ich dachte immer, das wäre ein Ableger der Konradin Mediengruppe..Wie kommst Du im übrigen zu der Ansicht, dass ein 89 Punkte-Selectionswein gerade noch so trinkbar ist? Hast Du dort schon einmal mitverkostet oder hast Du entsprechend bepunktete Weine für so schlecht befunden? Deine Antwort würde mich wirklich interessieren.
Lieber Bodo, da bist Du zu Recht drüber gestolpert. Selection hat mit Meininger nichts zu tun, das ist im Eifer des Gefechts durcheinander geraten. Nein, ich habe nie für die verkostet. Ich hatte allerdings zuletzt ein oder zwei Weine im Glas, die Medaillen von Selection hatten und da habe ich mich gefragt, wie kommt man darauf, diesen Weinen Medaillen umzuhängen. Dass 89 Punkte gerade eben trinkbar sind, ist eine polemische Überspitzung (waren ja in Wirklichkeit auch Medaillen), so wie die Selection natürlich auch nicht die Bäckerblume ist. Für eine in irgendeiner Form ernst zu nehmende (weil im alleinigen Dienste des Verbrauchers wertende) Verkostungsinstanz halte ich diese Publikation allerdings ganz ohne Polemik nicht. Hast Du andere Erfahrungen?
cheers
Felix
Hallo Felix,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich sehe das ein bischen differenzierter als Du, vielleicht weil ich schon seit einigen Jahren bei Selection mitverkoste. Vorneweg: ich habe zwar einige Weinausbildungen gemacht, bin aber nicht wirklich in der Weinbranche tätig, bin also engagierter Weinamateur, der keinerlei finanzielle Interessen mit Wein verbindet und auch sonst keinerlei Verbindungen mit dem Konradin-Verlag oder den Verantwortlichen bei Selection habe. Daher würde ich mich keinesfalls dort als Juror betätigen, wenn ich den Eindruck hätte, dass ich hier nur willfähriger Helfer bei einer „Medaillenverlosung“ wäre.Ich empfinde die Selections-Verkostung als durchaus fair und sachgerecht. Es wird ähnlich wie bei seriösen Weinwettbewerben (als Dir sicherlich geläufiges Beispiel z. B. Best of Gold in Würzburg) in einer Gruppe absolut blind verkostet, wobei jeder Prüfer unabhängig und ohne Absprache mit den Tischnachbarn eigenständig punktet. Bei zu großen Punktabweichungen wird über den Wein diskutiert und, falls es zu keiner Einigung kommt, wird der Wein anonym von einem anderen Tisch bepunktet. Es wird auf die Prüfer keinerlei Druck ausgeübt, „positiv“ und für den Ansteller vorteilhaft zu punkten. Wenn ein Wein schlecht ist, erhält er nach meinen Erfahrungen auch eine niedrige Punktzahl und wenn er richtig gut ist (das beeinhaltet auch hervorragend gemachte Mainstreamer, auch wenn ich da über meinen Schaten springen muss), wird das auch entsprechend honoriert. Die Prüfungs-Crew ist bunt gemischt (Weinakademiker, Sommeliers, viele Winzer, Geisenheim-Studies und natürlich auch Weinamateure wie mich), was ich aber durchaus als befruchtend empfinde. Die anstellenden Betriebe sind meist aus der 2. Reihe, vor allem viele Jungwinzer-/innen, auch wenn immer wieder mal bekanntere VDP-Betriebe oder interntional bekannte Erzeuger ihre Weine ins Rennen schicken. Eine „Medaillen-Druckmaschine“ ist Selection mit Sicherheit nicht, da sich die Discounter mit Ihren Billigweinen da eher bei der Berliner Wine Trophy bedienen. Im Gegenteil höre ich immer wieder, dass bei Selection zu streng gepunktet wird und fasse dies mal als ein verstecktes Kompliment auf 🙂 Wenn Du daher vielleicht gerade die Weine erwischt hast, die sich unverdientermassen durchs Qualitätsraster geschmuggelt haben (hoffentlich sass ich da nicht mit am Jury-Tisch), tut es mir echt leid. Ich gehe aber davon aus, dass es kein Goldmedaillenwein ( ab 88 Punkte) oder gar grosses Gold (ab 93 Punkte, wird sehr selten verliehen) war, denn das sollten schon richtig, richtig gute Weine sein. Auch bei renomierten Weinführern gibt es vereinzelt Bewertungen,die ich nicht so recht nachvollziehen kann. Aber Irren ist nur zu menschlich und auch Weinprofis sind sich in der Qualitätsbeurteilung eines Weines manchmal alles andere als einig. Und das ist auch gut so… sonst wärs ja auf Dauer sterbenslangweilig. Ein Manko bei Selection will ich aber noch ansprechen: die sehr unübersichtliche Zeitschrift und der antiquierte Internet-Auftritt, der dem Weinsuchenden nicht gerade entgegenkommt. Da ist auf jeden Fall noch grosses Optimierungspotential, damit der Weinfreund auch tatsächlich dort „seinen“ Wein finden kann.
Ja, das war keine große Goldmedaille. Der Schmuh ist doch eigentlich, dass Bronzemedaillen und ähnliches (keine Ahnung, wie das bei Selection gestaffelt ist) vergeben werden, ohne dass jemand auf die Flasche schreiben muss: das ist übrigens ein Trostpreis. Die Berliner Weintrophy ist da einsame Spitze, da hast Du Recht.
Hehe, vielleicht solltest Du nochmal die ganzen ungeöffneten Probepackete durchsehen ob nicht doch irgendwo ein paar Scheinchen drin sind und Du bisher nur die Falschen Kisten aufgemacht hast. ?
Aber mal im Ernst, gut die Geschichte mit dem rumänischen Wein gehört zu haben, denn ich habe sowohl schon Frau Echensperger gelesen als auch auf der Seite, auf er die genannte Geschichte veröffentlich wurde und bin nun entsprechend vorgewarnt. Gut, wie Ihr gesagt habt, man soll nichts unterstellen, aber es gibt gute Gründe hier vorsichtig zu sein.
Was so Skandale angeht meine ich mich aber auch noch an ein Skandälchen rund um den Gault Millau zu erinnern, wo, ich weiß nicht mehr Kritikern oder Redakteuren des Gault Millau nachgesagt wurde, sie hätten eine zu große Nähe zu gewissen Weingütern die in der damals aktuellen Ausgabe gut wegkamen. Ist aber mindestens 15 Jahr her wenn ich mich recht erinnere.
Zu deiner Aussage, dass es immer mehr Leute sind die im selben Teich fischen, also mit über Wein reden und mit solchen Dingen Geld verdienen wollen, wundert mich es aber, dass da so eine große Konkurrenz entsteht, denn ich hatte den Eindruck, dass die Nachfrage auch in den letzten Jahren weltweit gut gestiegen ist und dachte, das gleicht sich aus.
„Aber das ist ja auch verständlich, dass sie ihn nicht mitmachen lassen, dass ist ein Naturwein den man trinken kann.“ (Sascha Radtke)
Hahaha, Köstlich. Also ich bin definitiv Orangeweinen gegenüber nicht abgeneigt, aber ich weiß nicht ob das bei mir ähnlich ist, wie bei Evil-Alu und Gärfinger, aber ohne Übertreibung ca. 2/3 meiner bisher getrunkenen Orange-Wines waren mindestens leicht böcksrig, häufig deutlich, weshalb ich an neue mir unbekannte Flaschen der entsprechenden Gattung auch meist mit wenig Vorfreude herangehe. Im Übrigen finde ich auch, dass sich bei Orange-Wines sehr schwer herausschmecken lässt, ob sie nun Holz hatten oder nicht.
Zur Trüffelschweintätigkeit und der Aussage, dass man nicht immer nur das Spitzenzeug trinken sollte fällt mir übrigens ein schönes Zitat von Oscar Wilde ein:
„Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.“ Denke das passt hier ganz gut.
Abschließend zu meinen ganzen Überlegungen zur Folge hätte ich aber noch eine Frage:
Wie bekommt man das hin, dass man ohne im VDP zu sein GG auf seine Flasche schreiben darf? Als Du das erklärt hast, habt ihr etwas durcheinandergeredet und man konnte das nicht wirklich verstehen.
Grüße
Alex
PS: Sorry für Gedankensprünge in meinen Ausführungen, mir sind so viel unterschiedliche Dinge zu Eurem Podcast eingefallen, dass es schwierig war die in einem fließenden Text aufeinander zu beziehen.
PPS: Ich hoffe Du verrätst deinen Hörern noch an welches Altenheim du deine überflüssigen Wein spendest. Schließlich werden wir alle nicht jünger. ?
Hi Alex, der VDP hat versucht sich GG und Großes Gewächs schützen zu lassen und ist damit gescheitert. Geschützt ist nur VDP.Grosses Gewächs und VDP.Große Lage. Wenn Du die drei Buchstaben weglässt, bist Du im grünen Bereich.