Samstags aktualisiere ich meist meine Kellerliste. Ich trage die Weine aus, die ich getrunken habe oder aktualisiere die Flaschenzahl und füge Notizen für die restlichen Flaschen an (etwa: Nächste Flasche nicht vor 2011 trinken). Dabei fielen mir die Analysewerte für den Sauvignon von Kuhn in die Hand — Alkohol: 13,5%; Säure: 6,7 g; Restzucker: 2,8g. Das passt so gar nicht zu dem, was ich vorgestern schrieb und schmeckte (oder zu schmecken meinte). Da frage ich mich — warum?
Zum einen liegt das sicher an meiner Sensorik. Zum anderen liegt es aber vielleicht auch an der so unterschiedlichen geschmacklichen Wirkung von Alkohol auf meine Geschmacksknospen. Mal wirkt er brandig und mal erscheint er süß. Ich glaube, das geht nicht nur mir so. Vielleicht war es der hohe Alkohol, der die von mir geschmeckte Süße hervorrief und daß die Säure so heftig ins Gewicht fiel, lag dann am fehlenden Restzucker. 6,7 Gramm Säure sind im Kontext 2007, Pfalz, Sauvignon Blanc kein Hammerwert. Der (mir unendlich lecker scheinende) ‚Haardter Sauvingnon Blanc‘ von Müller-Catoir etwa hat 7 Gramm — abgepuffert mit 6,3 Gramm Restzucker.
An einem will ich so oder so festhalten: Ich fand den Wein nur okay.