Weiter geht es mit Riesling. Nachdem wir gestern am Spätnachmittag wenig Glück mit den Rieslingen der Mittelmosel hatten, machen wir heute gut gelaunt mit Saar und Ruwer weiter.
Riesling
Mosel 2018 (Fortsetzung)
Karthäuserhofberg vom Karthäuserhof verzichtet auf zu viel Restsüße und bietet ein anspruchsvolles GG mit schönem Zug. Das erste Ausrufezeichen seit Knebel setzt dann von Othegraven mit einem sehr lagentypischen Altenberg. Ich liebe dieses dunkelaromatische im Untergrund des an sich strahlenden Weines. Van Volxems Interpretation der Lage ist konventioneller, aber gut. Der Gottesfuss ist ein Wein zum Kauen, mit dem ich mich jetzt gerne eine halbe Stunde beschäftigen würde. Sehr gelungen. Der Scharzhofberger ist dann ein tänzelnd-filigraner Saar Riesling, dem ich eine gute Entwicklung zutraue.
Lauers Kupp riecht süßlich, schmeckt aber sehr würzig und packt dann Schicht um Schicht eine tolle Phenolik aus – ein großartiger Wälzer. Forstmeister Geltz-Zilliken liefert sozusagen die Taschenbuchausgabe der Kupp, aber selbst die ist noch sehr spannend. Lauers Schonfels ist ein gutes GG, sieht aber alt aus gegen seinen Feils, der wieder so wunderbar steinig ist. Lauer-Festspiele!
Von Othegravens Bockstein ist so würzig-phenolisch, der geht blind als Orange-Wein durch und wird bestimmt der Aufreger der Saison. Ich finde den umwerfend, aber er bedient jeden Beißreflex der Weinwelt! Zum Glück gibt es noch eine harmonisch-fruchtige (St. Urbanshof), eine puristisch-straffe (Van Volxem) und eine tänzelnd-klassische (Zilliken) Version der Lage. Zillikens Rausch ist eine angenehm trockene Bank.
Mosel 2017 kommt weiter unten
Rheingau 2018
Flicks Nonnberg ‚Vier Morgen‘ startet einfach und fächert im Abgang wunderbar auf – Langläufer. Künstlers Hölle transportiert die Wärme des Jahrgangs, aber sehr elegant und nicht über hohen Alkohol, wird im Alter aber bestimmt ziemlich üppig, denn die Anlagen sind schon spürbar. Flicks Königin Victoriaberg tut es ihm gleich. Beide sind quasi trinkreif. Kirchenstück von Künstler und Domdechant Werner sind etwas zarter.
Weiß Erd von Künstler ist viel Stein. Diefenhardt zeigt mittlerweile eine eigene Handschrift, die man blind erschmecken kann. Die Weine starten mit einer fröhlichen Saftigkeit, bevor sich der nötige Ernst dazu gesellt. Das funktioniert in kühleren Jahren besser, ist 2018 aber immerhin sehr gut, wobei mir der Langenberg etwas besser als der Schlenzenberg gefällt. Baiken ist dann typisch Kloster Eberbach: ab und zu hauen die ohne Vorwarnung richtig guten Stoff raus, hier mit wilder Grünteearomatik und langem feinen Abgang. Jakob Jungs Siegelsberg hat so viel Tiefgang – Gänsehaut. Die bleibt gleich stehen für von Oetingers Interpretation der Lage mit hellerer Aromatik und mehr Frucht. Ein tolles Duo.
Beim Hohenrain treten die beiden wieder gegeneinander an und wie schon am Samstag bei der Präsentation im Rheingau macht mich Jung wahnsinnig glücklich. Alex Jung is back. Er hat leicht die Nase vorn gegenüber einem eher verschlossenen von Oetinger, der sich ebenfalls auf höchstem Niveau zeigt. Dessen Marcobrunn hat dann eine Säure und Präzision, wie man sie in diesem Jahrgang nicht für möglich gehalten hätte. Kann und wird reifen wie kaum ein anderes GG aus 2018. Wenn da einer mit kann, dann vielleicht Weil, dessen Gräfenberg gleich im nächsten Glas wartet. Balanciert, präzise, mühelos – episch. Was für ein Flight. Die Staatsweingüter waren auch dabei, lieferten solide aus dem Marcobrunn, aber solide war hier nicht genug.
Zur Runterkommen Spreitzers Wisselbrunn, die flüssige Definition von anspruchsvoll lecker. War auch am Samstag einer meiner Lieblinge. Ress‚ Version der Lage mit extrem viel Phenolik am langen Abgang. Der Hassel der Georg Müller Stiftung trifft dann genau die Mitte der beiden Vorgänger und macht das richtig gut. Schloss Vollrads liefert mit dem Schlossberg solide, mit wilder Nase und gutem Zug.
Prinz Jungfer ganz klassisch: gelbfruchtig, kräftige Säure, feine Phenolik, gute Länge – sehr schön. Sein Schönhell ist leichter, filigraner. Wegelers Rothenberg dann auch mit viel Frische und Kreide im Abgang, jetzt eher verschlossen, aber vielversprechend.
Drei Mal Berg Rottland, zwei Mal Berg Roseneck und zwei Mal Berg Schlossberg, auf nach Rüdesheim. Ress Rottland sehr haustypisch, wild und wirklich gut, Johannishof üppig und warm, Künstler präzise, mit enormem Grip und so viel Zug, fantastisch. Kesselers Roseneck ebenfalls mit Haus-Stil: Nirgendwo ist Zucker so harmonisch. Kann mal jemand nachschenken, bitte. Allendorfs Roseneck hatte mir Samstag gar nicht gefallen, jetzt nach Kesseler wirkt es würzig-seriös und enorm Tief. Manchmal kommt es nur auf die richtige Reihenfolge an. Toller Wein. Wegelers Schlossberg startet bunt-fruchtig, wird dann sehr tief und seriös, Künstler hier extrem zart und filigran, geradezu blumig und mit Reife vermutlich ausnehmend gut.
Prinz von Hessens Klaus hat schmeckbares Neuholz. Das wird polarisieren, ich find’s große Klasse, puristen sprechen von ‚gemacht‘. Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Auch Schloss Johannisberg polariserte zuletzt häufig. Dieses Jahr mit wilder Nase und deutlicher Phenolik, ich finde das sehr gelungen. Zuletzt der Seeligmacher von Kesseler mit Charme und deutlicher Restsüße: das lehnt man ab oder trinkt’s auf Ex. Ich gönne mir ein Schlückchen.
Rheingau 2017
Barths Hassel hat seine schöne Säure schon gut integriert und fängt an zu schwingen, sehr gut. Kühns Doosberg mit einer Nase zum Verlieben und einem geradezu noblen Gaumen, der für mich dann aber etwas ins Laktische dreht, wird also mal wieder polarisieren. Seine Jungfer wirkt noch deutlicher so, als hätte ein BSA seine Spuren hinterlassen. Der St. Nikolaus hat einen austrocknenden Abgang. Für Gesprächssstoff ist gesorgt. Der Greifenberg von Schloss Vollrads ist ein ganz großer Wurf mit schmeckbarem Holz.
Fünf mal Leitz im letzten Rheingau-Flight: Berg Rottland malzig-kraftvoll, dunkel und üppig; Rosengarten viel heller, erst saftig, dann mit feiner Phenolik im sehr langen Abgang; Berg Kaisersteinfels weich, üppig, schwelgerisch; Berg Roseneck gelbfruchtig, sehr sortentypisch; Berg Schlossberg wieder sehr saftig, aromatisch aber eher verschlossen, mit enormer Tiefe und viel Potential. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Mosel 2017
Buschs Marienburg Falkenlay mit viel mineralischem Biss und Tiefe, das hat Grip. Kesselstatts Josephshöfer wirkt danach eher leicht und filigran, hat beim zweiten Schluck aber ausreichend Kraft, das Goldtröpfchen aus gleichem Hause ist etwas mächtiger, zugänglicher. Das Nies’chen ist zart mineralisch und der Scharzhofberger ein klassisches Mittelgewicht – machen alle vier Spaß. Haarts Kreuzwingert startet ganz verhalten und dreht dann mächtig auf ohne laut zu werden, finde ich beeindruckend.
Württemberg 2017
Um nicht ständig zwischen den Jahrgängen zu springen und weil es nur ein Flight ist, hier die Late-Release-Württemberger. Wachstetters Mühlberg einerseits zitrisch, andererseits feinwürzig und mit leichtem Stinker. Tolle Mischung. Deutlich heftiger die Nase bei Schnaitmanns Götzenberg, am Gaumen zeigt er dann aber klare Frische und viel stoffige Phenolik. Das finde ich grandios. Sein Lämmler setzt noch mehr Phenolik oben drauf, so viel, das es austrocknend wird, der reift entweder zu Weltklasse oder fällt irgendwann auseinander, ein Ritt auf der Rasierklinge. Beurers Pulvermächer Berge kann danach seine Wirkung erst im zweiten Schluck entwickeln: ein Riese und ein insgesamt phänomenaler Flight.
Saale Unstrut 2018
Pawis Edelacker ist der erste Wein nach der Mittagspause, in der wir zur Erfrischung ein Gläschen Schaumwein getrunken haben. Die erfrischten Geschmacksknospen freuen sich über die würzig-malzige Art, vollreife Frucht bei kräftiger Säure, kräftige Phenolik im Abgang, kurz: einen echten Brecher.
Franken 2018
Luckerts Maustal ist auch ein ziemlicher Brecher, aber extrem balanciert. Ein wunderbarer erster Franke. Fürsts Centgrafenberg ist karger, fest, phenolisch, ‚jenseits der Frucht‘ und einer der besten Weine des Tages. Auch Knolls Stein ist mit dem Wort puristisch gut beschrieben, setzt aber noch mehr Säure drauf und will erst mal fünf Jahre im Keller liegen, dann könnte das irre Spaß machen. Horst Sauers Am Lumpen 1655 ist noch sehr von Hefe und Gärkohlensäure geprägt, zeigt darunter eine großartige Struktur. Rainer Sauers Wein aus gleicher Lage ist saftiger, fruchtiger und zugänglicher, hat dann aber ganz viel Stoff und deutet an, dass er Potential hat. Der erste Franken-Flight ist ein Ausrufezeichen.
Zur Schwanes Lump startet banal mit Gummibärchen und wird dann lang und länger, dabei würzig und phenolisch und zeigt, dass mit Reife hier Tolles entstehen wird. Maggi in der Nase, schwenkt sich aber zum Gück weg und es bleiben gelbe Früchte, auch am Gaumen, wo sich noch eine gute Portion Kreide dazu gesellt. Weltners Küchenmeister Hoheleite ist angenehm straff und trocken, wunderbar steinig und ein Favorit.
Der Würzburger Stein vom Staatlichen Hofkeller ist ein Maul voll Riesling mit einigem Anspruch und toller Länge. Der Stein-Harfe vom Bürgerspital geht sehr ins Burgundische, wird aber nicht zu breit – interessant. Schmitt’s Kinders Pfülben ist auch üppig, hat aber ausreichend Säurezug und gefällt mir gut.
Württemberg 2018
Die Ruthe von Graf Neipperg hat für mich die Nase des Tages bisher. Der ist so blumig, davon würde ich meiner Frau jederzeit ein Tröpfchen hinters Ohrläppchen schmieren. Deswegen passt die leichte Süße am Gaumen auch so gut. Würde ich jetzt sehr gerne ein Fläschchen von trinken (beim Picknick, gemeinsam mit meiner Frau). Dautels Steingrüben kommt danach als Bad Boy um die Ecke und meint ‚Schluss mit den Blümchen‘. Pulverdampf und kantige Säure, tiefe Frucht und einiges Potential, guter Stoff. Purer Riesling, in sich ruhend und spannend dann Aldingers Gips Marienglas.
Wöhrwags Herzogenberg ist gelbfruchtig, kreidig, straff und vielversprechend, Aldingers Lämmler wirkt süßer, dabei aber so kompakt und hat so viel Säure und Potential, das möchte ich in zehn Jahren trinken, da bin ich sicher. Und es hört nicht auf, Württemberg liefert! Haidle und Heid im Pulvermächer, Ellwanger im Altenberg: das hat alles tolle Säure, Kraft ohne Fett, reife, aber nicht überreife Frucht, keine spürbaren Alkoholmonströsitäten und schmirgelfeine Phenolik im Abgang. Was für ein toller Flight. Ich probiere hin und her, ob ich nicht doch noch einen Sieger finde, aber es geht unentschieden zwischen Aldinger und Ellwanger aus.
Franken 2017
Bernhard Höflers Apostelgarten ist archetypisch in der Nase, am Gaumen dann sehr schmeichelnd aber mit ausreichend Säure für dringend nötige Flaschenreife – könnte was werden. Viel straffer am Gaumen der Rothlauf von Bickel-Stumpf, alkoholische Wärme gepuffert von Monstersäure, klingt vielleicht komisch, wirkt aber spannend. JuSpi Stein 2017 wirkt danach total harmlos, hat aber auch alle Anlagen für einen extrem guten Riesling. Muss ich mal länger probieren.
Erst blumig, dann phenolisch, verbunden von schöner Säure: Arnolds Pfülben hat Biss. Wirschings Julius-Echter-Berg ist deutlich runder, im Abgang dann aber auch angenehm griffig. Mag ich beide sehr. Kammer Kronsberg von Wirsching dann der letzte Riesling aus Franken bei dieser Veranstaltung: sehr zart, verschlossen, mit wunderbarer Struktur und der Sehnsucht nach ein paar Jahren Flaschenreife. Ein würdiger Schlusspunkt.
Mittelrhein 2017
Matthias Müller mit viel Frucht im An der Rabenlei, zugänglich aber nicht banal. Ratzenbergers St. Jost ist deutlich zackiger, wirkt aber auch süßer, die Wolfshöhle von ihm vibriert dann wunderbar. Toni Josts Im Hahn ist der erste Mittelrheiner, der deutlich auf Phenolik setzt, die Frucht dabei aber nicht aus den Augen verliert. Lanius-Knabs Am Lauerbaum und Oelsberg wirken am trockensten, letzterer gefällt mir im Flight am besten, wenngleich das Fazit lautet: solide GGs vom Mittelrhein
Spätburgunder (forts.)
Baden 2017
Die ersten Spätburgunder finden Sie hier
Als Pegelflight noch einmal die Weine von Huber, Heger und Keller die Sonntag zu warm waren und mein Urteil über Huber bleibt bestehen, Heger sehe ich viel stärker als Sonntag, der ist groß, Keller auch besser, aber eine Liga drunter.
Zwei Mal Eichberg, zwei Mal Kirchberg, jeweils Franz Keller versus Salwey und Franz Kellers Eichberg ist für mich der feinste, blumigste und beste, gefolgt vom Kirchberg aus gleichem Hause. Salweys Henkenberg ist ziemlich monumental, Kellers Enselberg monumental saftig, bester in einem schönen Flight.
Württemberg 2017
Dautel! Schupen und Forstberg! Saft, Säure, strahlende Frucht und Massen an reifem Tannin. Bockstark mit einem kleinen Extra-Sternchen hinter dem Forstberg. Genau richtig im Anschluss: diese vibrierende Frische in Aldingers Gips Marienglas. Wöhrwags kräutriger Herzogenberg setzt einen würdigen Schlusspunkt. Uiuiui!
Nochmal Aldinger, dieses Mal der Lämmler: die verwaschene Nase legt die falsche Fährte, denn am Gaumen ist die Frucht eher klar, die Säure toll, das Tannin fein, die Präzision des Gips hat er aber nicht. Gleiche Lage von Heid mit viel Saft, weniger Säure und zarterem Tannin, spannender vergleich zweier guter Weine. Auch Schnaitmann macht einen Lämmler und der zeigt sich heute etwas alkoholisch, würde ich gerne mal etwas kühler probieren, denn der Rest ist betörend. Karl Haidles Burghalde ist der erste Wein in diesem Flight, der an das Niveau des letzten anknüpft. Die Balance aus Saft und Kraft, Säure und Tannin ist beeindruckend. Letzter Württemberger Pinot für heute: Ellwangers Linnenbrunnen. Der zeigt viel süße Frucht und Potential.
Ahr 2017
Meyer-Näkels Sonnenberg ist Sonne in Flaschen mit schöner Struktur und feiner Säure. Sehr gelungen. Der Silberberg ist etwas zurückhaltender, der Kräuterberg zeigt richtig Klasse und der Pfarrwingert Größe – ich finde, das ist eine Top-Kollektion aus einem mittelguten Jahr! Adeneuers Gärkammer hat eine zarte Kräuternote, die dem Wein sehr gut steht.
Rheinhessen 2016
Gutzlers Morstein mit schöner Struktur und viel Tannin. Dürfte gut werden.
Pfalz gereift
Mandelpfad (2015) von Knipser mit betörender Frucht und feinem Tannin, der Kirschgarten (2015) mit noch mehr Tiefe, der ist großer Sport. Philipp Kuhn ist der Kirschgarten (2016) ebenfalls gelungen. Münzbergs Schlangenpfiff (2016) ist ziemlich üppig und massiv im Tannin, das wird entweder großartig oder grausam mit Reife. Ich bin zuversichtlich. Minges Rosenkranz im untern Kreuz (2016) erscheint dagegen kühl, elegant und sehr präzise – richtig gut. Und dann kommt Rebholz mit dem Im Sonnenschein (2014) und räumt alles ab. Feine Frucht, tolle Reife, schon integriertes Tannin – eine eigene Liga.
Kranz kann den Kalmit (2016) auch in Rot, hat ihm auf seine tolle Frucht und Säure aber ein Riesenbündel Tannin geschnürt, das wird noch ein bisschen dauern, bis der das verarbeitet hat. Ich bin optimistisch. Dann drei Mal Friedrich Becker (2016): der Heydenreich (mein Platz 3) ist sehr elegant, der Sankt Paul (mein zweiter Sieger) hat eine wunderbare Säure und der Kammerberg ist überirdisch saftig – Platz 1 in einem Trio von einem anderen Stern. Die sind richtig groß.
Baden 2016
Das Bessere ist definitiv der Feind des Guten und so schafften es nach dem irren Becker-Hecht im Flight zuvor nur noch zwei der sechs Weine aus Baden mir ein bisschen Begeisterung abzutrotzen: Salweys Kirchberg und Henkenberg sind seriöse Spätburgunder mit toller Säure und klarer Frucht, die zu Eleganz reifen sollten.
Württemberg 2016
Wachstetters Geißberg ist enorm cremig. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Würde ich gerne mal länger probieren. Beurers Mönchberg Öde Halde ist alles andere als öde: fokussierte Frucht und schönes Tannin. Finde ich elegant.
Blaufränkisch/Lemberger
Blaufränkisch Baden 2017
Ein Wein in dieser Kategorie: Seegers Herrenberg Sperme erobert sich den ersten Platz völlig zu Recht mit dieser tollen Frucht.
Lemberger 2016
Wachstetters Spitzenberg ist ein sehr seriöser Rotwein, der als Partner in diesem schönen Paar allerdings den hypereleganten Mönchberg Schalksberg von Beurer hat und der stiehlt ihm die Show.
Lemberger 2017
Ruthe von Graf Neipperg ist so bissig, dass es gerade keinen Spass macht, aber erfahrungsgemäß reifen gerade diese Weine dann zu großer Schönheit. Sein Schlossberg ist schmelziger, aber nicht besser. Dautels Michaelsberg wäre galaktisch, wenn da nicht so eine kleine laktische Note durch den Abgang grätschte, aber da bin ich häufig überempfindlich. Den sollten sie probieren. Den Herzogenberg von Wöhrwag sowieso, denn das ist ein richtig balancierter Lemberger mit ganz tollem Tannin.
Aldinger, Heid und Schnaitmann, drei Mal Lämmler auf högschdem Niveau. Man sehe mir nach, dass ich die Einzelheiten nicht beschreibe und auch keinen Sieger küre, aber ich habe gerade festgestellt, dass ich einen Flight Mittelrhein vergessen habe, jetzt muss ich mich beeilen. Haidles Mönchberg Berge ist ein ernsthafter Power-Wein, sein Mönchberg Gernhalde ein fruchtiger Überpower-Wein, aber beide verlieren nicht die Balance – toll. Ellwangers Berg ist tiefencharmant, ohne banal zu sein. Ein schöner Schlusspunkt.
Ist der Baiken (Kloster Eberbach) nicht „nur“ eine erste Lage?
Ja, die Parzelle heißt Baikenkopf, aber es wissen ja alle, was gemeint ist 😉
Ich wusste das nicht 😉
Hi Felix, Rieslinge und insbesondere Lemberger aus Württemberg kommen dann heute Nachmittag noch, oder?
Muss ja wissen, was ich mir am Montag in Berlin anschauen sollte… 🙂
Ob ich Lemberger schaffen werde, weiß ich nicht. Riesling sollte aber komplett werden.