Guten Morgen! Die Tatsache, dass sie diese Zeilen hier lesen können, bedeutet, dass das vorgeschriebene Fiebermessen durch die freundlichen Damen und Herren vom VDP bei mir keinen Anlass zum Ausschluss von der Veranstaltung gegeben hat. Erster Tag der Wiesbadener GG-Vorpremiere des VDP und Corona verlangt uns auch hier alles ab. Ein Drittel weniger Verkoster, ein strenges Hygienekonzept, doch hat man erst mal seinen Platz erreicht, ist alles fast so wie immer.
477 Weine stehen zur Verkostung, davon 289 Rieslinge. Diese sind am Sonntag nicht im Ausschank, was bedeutet, dass ich heute 96 Weine zu verkosten vorhabe: Silvaner, weiße Burgundersorten und Lemberger. Natürlich fange ich mit Silvaner an. Wer diesen Ticker noch nie mitverfolgt hat, kann sich hier noch über die zugrundeliegende Methodik informieren.
Silvaner
17 Weingüter Aus Franke stellen insgesamt 21 Silvaner vor, acht davon aus 2018, der Rest 2019. Zehn Produzenten schwänzen also – teilweise entschuldigt, weil sie gar kein Silvaner-GG machen. Wenn Sie jetzt denken, da fehlt doch einer, dann geht es ihnen wie mir, als ich gerade die VDP-Mitgliedsliste durchsah. Es sieht so aus, als sei das Weingut Roth heimlich, still und leise dieses Jahr aus dem VDP ausgeschieden. Ein Weingut debütiert heute in Wiesbaden (zumindest, seit ich dabei bin) und das ist Störrlein-Krenig. Ich freu mich drauf, muss mich aber damit bis zum dritten Flight gedulden. Also leg ich lieber schnell los.
Erster Flight mit Würzburger Stein vom Staatlichen Hofkeller und ganz viel Heu in der Nase, am Gaumen tolle Frische, der ideale Start in den Tag. Stein-Harfe vom Bürgerspital in der Nase deutlich fruchtiger, am Gaumen aber schon fast staubig, so trocken und mineralisch wirkt das um 09.10 Uhr am Sonntag Morgen. Die Länge ist beeindruckend – eigentlich ist der ganze Wein beeindruckend, Schmitt‘s Kinders Pfülben Riecht wie Riesling, ist extrem fruchtig und kriegt ganz hinten am Gaumen dann die würzige Kurve in Richtung Silvaner – gut, aber eigen. Weltners Hoheleite ist sehr typisch, einerseits typisch Silvaner mit Apfel, Birne, Heu und Stroh, andererseits typisch Weltner, weil eher leise, aber endlos lang. Kontrapunkt zum BüSpi auf gleichem Niveau. Andrea Wirschings Julius-Echter-Berg hat die A*-Karte gezogen hier als erster 2018er ins Feld zu gehen und ich erwarte, dass die meistens abstinken werden, gegen die feineren 2019er. Geht hier direkt los, fester Kern, schöne Würze, aber am Ende nicht die Struktur der ersten vier. Rucks 2019er aus gleicher Lage ist noch sehr unruhig. Ein toller erster Flight mit zwei Weinen der höchsten Güte.
In der Nase ganz viel Kräuter und am Gaumen ganz viel süße Frucht, dazu möchte ich wetten, dass der Rothlauf von Bickel-Stumpf (2018) der Wein mit dem bisher höchsten Restzucker im Feld ist (ohne die Werte zu kennen). Steht ihm aber gut. Toller Wein. Rudolf May aus gleicher Lage riecht erst brutal nach Joghurt, BSA total, das schüttelt sich dann weg und es kommt Hefeschmelz und feine Frucht, unruhig, aber mit tollen Anlagen. Der dritte Wein aus gleicher Lage riecht und schmeckt, als wäre etwas neues Holz im Spiel (kann auch langes Hefelager sein) und das passt sehr gut; würzig, druckvoll, kräftig, aber nicht breit: Der Aufstieg Gregor Schwabs ist offensichtlich noch nicht beendet. Mays Himmelspfad ist vermutlich frisch geöffnet, denn so hat er neulich bei mir auch zuerst geschmeckt: etwas eindimensional. Ich hatte daheim schon eine ganze Flasche davon und weiß: mit Luft wird das grandios. Liebstöckel und Apfelringe (die Gummibärchenvariante) in der Nase, was für eine Mischung im Würzburger Stein vom Juliusspital. Am Gaumen ein Kraftpaket aus 2018, das aber zu gefallen weiß. Bisher bester Vertreter dieses Jahrgangs.
Jetzt also der Hohenroth (2018) von Störrlein-Krenig: überreife Frucht, warme Aromatik – und dann beißend mineralisch. Dieser Abgang macht ganz viel Spaß. Für den Jahrgang toll. Der Mönchshof (2018) von Bickel-Stumpf ist dem Hohenroth durchaus ähnlich, die Frucht noch etwas präziser (hat nichts Gedörrtes), wundervoll. Egon Schäffer dreht die Reihenfolge um, sein Am Lumpen 1655 GG (2018) startet mit Kräutern und wird nach hinten raus immer fruchtiger – schockverliebt! Horst Sauers Lump ist in der Nase noch dropsig, zeigt auch am Gaumen Gummibärchen, aber auch eine Struktur, die klar macht: wenn dieser Wein zu singen anfängt – und das wird er in ein paar Jahren – dann wird das eine große Arie aus Säure, Frucht und Mineralik. Rainer Sauer aus gleicher Lage ist jetzt schon offener und wirkt angenehm würzig, voluminöser. Die Namensvettern sind die zwei Seiten der Medaille ‚Am Lumpen‘ und die ist in 2019 auf Hochglanz poliert. Michael Fröhlich kommt nicht ganz ran, zeigt aber auch einen tollen Lumpen. Der Flight nimmt mir ein bisschen die Angst vor 2018, zeigt aber auch die Überlegenheit des 19ers.
Für Ludwig Knolls Verhältnisse ist das geradezu eine Fruchtexplosion, was sich bei seinem Stettener Stein im Glas tut, doch je länger ich den Wein kaue (reflexartig), desto kreidiger wird er. Würde ich gerne mal über drei Tage beobachten, ich glaube, das ist riesig. Das Juliusspital zeigt auch beim Julius-Echter-Berg, dass man den 2018er bändigen kann. Ich vermute neues Holz, aber das passt. An Wirschings Kammer (2018) liebe ich den Schmelz – sehr! Letzter Wein im Feld ist Luckerts Maustal und der ist noch brutal von der Hefe geprägt. Die Struktur unter der Bier-Aromatik ist indes grandios. Glücklich die, die den Wein in zwei Stunden zu kosten bekommen.
Fazit: Das war komplett ohne Ausfall, selbst die meisten 2018er kommen nicht wie die buckligen Verwandten der 2019er daher, wenngleich letztere mir durchgehend besser gefallen.
Weißburgunder
Der Erste Flight vereint Sachsen, Franken und drei mal Pfalz. Das könnte stilistisch unterschiedlicher kaum sein. Pawis bleibt sich beim Edelacker treu: Volldampf voraus, ich mag das. Der Hofkeller ist im Würzburger Stein auch nicht gerade zurückhaltend, aber ich mag sowohl das Holz, als auch die deutliche Phenolik im Abgang. Das Juliusspital beweist seit über zehn Jahren ein Händchen für die Rebsorte und niemand redet drüber. Toller Zug im Volkacher Karthäuser! Kuhns Kirschgarten riecht wild und schmeckt brav – mit viel feiner Frucht. Braucht noch ein bisschen. Rings Weilberg (2018) stinkt, hat aber so viel Biss und Grip am Gaumen, der beste Weißburgunder, den ich bisher von diesem Gut verkostet habe. Pfeffingen noch sehr hefig, aber darunter auch mit einem Biss, der mich neugierig macht, ich vermute Größe.
Im nächsten Flight offenbaren sich Probleme mit der Kühlung, die Weine haben stark unterschiedliche Temperatur, was mein Bild beeinflussen dürfte, zumindest im direkten Vergleich. Der Mandelberg von Bergdolt St. Lamprecht bietet Frucht in der Nase, etwas Frucht am Gaumen, startet schmelzig und wird dann immer kreidiger, aber nicht ruppig, toller 2018er. Langenmorgen von Bassermann-Jordan glänzt mit sehr gutem Holz, davon aber nicht gerade wenig. Minges Rosenkranz hat einen so feinen, mineralischen Abgang, muss ich später nachprobieren und hoffen, dass er dann kälter ist. Münzbergs Schlangenpfiff geht in eine ähnliche Richtung, ist aromatisch noch sehr unruhig. Ungemein vielversprechend!
Rebholz: Sonnenschein mit guter Balance bei eher vollem Körper, Mandelberg mit etwas mehr Frucht, beide stark. Wehrheims Mandelberg mit ganz viel Schmelz, eher üppig, aber mein Beuteschema, wenngleich ich den nicht allzu alt werden lassen würde. Bei Kranz krieg ich Gänsehaut, fängt mit reifer Frucht an und dann balgen sich im Abgang bestimmt 30 Sekunden lang Würze und Mineralik und Frucht und Saft.
Weiter in Württemberg. Aldingers Gips Marienglas hat was Strenges, Fokussiertes; da hat doch einer nach Chablis geschielt! Find ich toll. Ellwangers Hungerberg würde man in diesem Kontext dann typischer nennen, ist noch unruhig, aber allerfeinster deutscher Weißburgunder.
In Baden hat Franz Kellers Bassgeige ‚Leh‘ etwas ungemein Schwelgerisches, ohne auf Zug und Säure zu verzichten. Fein! Stieglers Winklerberg ‚Pagode‘ (2018) ist opulent aber nicht breit und gefällt mir gut. Bei Dr. Heger dann ein Jahrgangsbattle: 2019 Vorderer Winklerberg aromatisch unruhig aber faszinierend saftig, 2018 Winklerberg ‚Hinterer Winkel‘ (nein, wir reden heute nicht über Parzelleritis) deutlich laktisch und auch sonst Meilen hinter dem Mitbewerber aus gleichem Hause.
Chardonnay
Zwei volle Flights gibt es dieses Jahr. Alle Weine stammen aus Baden. Ich würd mich freuen, wenn die Pfälzer die Sorte auch bald in den GG-Rang befördern. Das eher heftige Toasting in Seegers Herrenberg ‚Lange Wingert‘ passt hervorragend zur knackigen Säure des Weines. Hubers Bienenberg: Ziemlicher Stinker, am Gaumen viel Saft, kräftige Säure, wenig schmeckbares Holz und im langen Abgang feine Mineralik/Phenolik. Das ist mehr als nur gut. Mit dem Schlossberg aus gleichem Hause könnt ich mich jetzt gut auf die Wiese vor den Kurhaus Kollonaden legen. Mehr Holz, aber schön integriert, viel Zug und feine Frucht. Die größten Hubers aller Zeiten sind das aber nicht (Beide 2018).
Michels Achkarrer Schlosberg dann der einzige 19er im zweiten Flight: angenehm leise, fein und schmelzig, trotz knackiger Säure. Franz Kellers Kirchberg mit Schießpulver in der Nase und einem eher barocken, aber nicht plumpen Auftritt am Gaumen. Ziemlich gut! Stieglers Winklerberg ‚Pagode‘ entwickelt im Abgang enormen Schub; kein leiser Wein, aber ein guter. Winkewinke (ich schreib das nicht nochmal aus) von Dr. Heger ist in der Nase nicht ganz sauber (Klebstoff), am Gaumen aber eine strahlende Schönheit, ein Tick mehr Zug und ich rollte den Gebetsteppich aus. Blankenhorns Sonnenstück kommt über die würzige Seite und rundet einen sehr guten Flight ab.
Grauer Burgunder
Auch der Graue Burgunder erfreut sich wachsender Beliebtheit. Er bringt es sogar auf drei Flights. Feine phenolische Länge bei Schloss Proschwitz, dessen Gummibärchen-Nase mich erst zweifeln ließ. Beim Edelacker von Pawis finde ich die Nase angenehm parfümiert, dann kommt wieder Druck ohne Ende. Ich glaube, ich erwähnte bereits, dass ich das mag. Druck hat auch der Lämmler (2018) von Schnaitmann. Finde ich gut, würde mir aber ein paar Mit-Trinker suchen, das dürfte satt machen. Seegers Herrenberg Oberklamm ist ganz feine Klinge, knackige Säure, schöne Würze, elegante Aromatik – der wäre weiter oben bei den Chardonnays sehr gut aufgehoben.
Berchers Villinger Schlossgarten hat von allen bisher probierten Pinohgridschohs die mit Abstand schönste Frucht, das entwickelt Spuckwiderstand! Sein Feuerberg Haslen ist ernster, besser, wäre im Moment zwar zweiter Sieger, ist bei Licht betrachtet aber wohl sehr nah am Ideal eines Grauburgunder GGs. Auch das charmant-schmelzige Bassgeige ‚Kähner‘ GG (2018) von Franz Keller sieht da nur die Rücklichter. Sein Schlossberg (2018) ist eher auf der saftigen Seite, was immer noch nicht reicht, um Bercher zu schlagen. Michels Wein aus gleicher Lage mit zupackender Säure, klarer Frucht, bei schöner Mineralik im Abgang sorgt dann für Gewissheit: Bei keiner anderen bisher probierten Rebsorte ist 2019 dem Vorgängerjahr so überlegen wie beim Grauburgunder. Entsprechend das Bild bei Heger wo Winkel 19 WinkelWinkel 18 in die Schranken weist und auch Stiglers hochanständige Pagode aus 2018 dreht das Bild nicht mehr. Trotzdem finde ich, dass Grauburgunder zu verkosten dieses Jahr aufregender war als Chardonnay – naja, fast.
Lemberger
2018, wenn nicht anders angegeben
Wie fast immer mischt sich ein einzelner badischer Blaufränkisch in das Feld, Seegers Herrenberg Spermen (jaja, bloß nicht vertippen, aber den Witz habe ich schon letztes Jahr gebracht) bringt maximale Rebsortentypizität auf die Flasche. Da weiß man gleich wieder, worauf es jetzt zu achten gilt. Dankbarer Beginn. Fürst Hohenlohes Verrenberg riecht ein bisschen nach Stall, am Gaumen dann röstig-würzig, will lagern und wird dann bestimmt sehr gut. Graf Neippergs Rute: Blaubeerjoghurt in der Nase, klare Frucht am Gaumen, schönes Tannin, aber im Abgang etwas belegt. Müsste ich länger beobachten, könnte sehr gut sein. Sein Schlossberg mit viel süßer Frucht und einer fetten Portion Earl Grey. Spannend.
Satte Frucht im Spitzenberg (2017) von Wachtstetter, leicht austrocknendes Tannin, aber wenn das eingebaut ist, wird die Frucht noch da sein. Das hat Potential zu Größe, weil die Säure auch so fein wirkt. Dautels Michaelsberg im gleichen Fahrwasser, etwas weniger würzig, aber dafür mit mehr Schmelz, uiuiui. Aldinger drückt im Lämmler auf die Tannin-Tube und auch hier reicht die Frucht um das abzubinden. Heids Grüntee-Aromatik in der Nase seines Lämmler macht mir erst etwas Angst, am Gaumen bringt das aber unerhörte Frische, ganz anders als Aldinger, aber auch großartig. Schnaitmanns Wein aus gleicher Lage in der Nase etwas dropsig, auch am Gaumen noch sehr bunt, den müsste ich länger verkosten, um eine gescheite Prognose zu wagen. So bleibt nur die Erkenntnis: Großartiger Flight.
Beurers Mönchsberg ‚Schalksberg‘‚ ist der einzige 17er im letzten Flight. Immer noch sehr verschlossen, viel Holz, aber auch eine tolle kühle Frucht. Die Präzision der Frucht trägt auch Haidles Gehrnhalde, die ebenso wie sein ‚Berge‘ angenehm schlank und fokussiert erscheint, wobei letzterer dabei sogar noch eine Charmeoffensive startet. Das ist ganz stark. Ellwangers Berg ist dann flüssige Freude. Wer allerdings glaubt, dass Weine, die man jetzt eimerweise saufen möchte, nicht reifen können, der hat noch nicht genug Lemberger probiert. Das war eine tolle Lemberger-Show!
Spätburgunder
2018, wenn nicht anders angegeben
Württemberg
Damit Kollege Hofschuster und ich mal wieder parallel verkosten können, starte ich Spätburgunder mit Württemberg. Graf Neipperg zeigt im Schlossberg ganz viel Frucht, ohne in den Marmeladeneimer zu fallen. Das hat was. Wachtstetters Geißberg (2017) wirkt im Vergleich doppelt kühl, elegant und fokussiert, braucht aber noch einige Jahre, um das Tannin zu verarbeiten. Dautels Schupen und Forstberg wiederum unerhört fruchtig, aber beide mit mineralischem Finish, das für Eleganz und Frische sorgt. Unsicher bin ich mir bezüglich der leichten Bittertöne in den 18ern, die dürfen nicht mehr deutlicher werden, sonst dominieren sie unangenehm.
Eine gewisse Frische sind auch das größte Asset der beiden Aldinger GGs, wobei der Gips Marienglas mir noch straffer erscheint als der Lämmler. Wenn das jetzt unsicher bezüglich der Bewertung klingt, dann ist das beabsichtigt. Schnaidmanns und Heids Lämmler Bieten ein ähnliches Bild. Ich will das nicht unnötig/zu früh kleinreden, aber so ganz vom Eindruck lösen, dass 2018 in Württemberg für Pinot schlicht zu warm war, kann ich mich angesichts der Weine in den Gläsern hier vor mir nicht. Beurers Mönchberg ‚Öde Halde‘ wird Flight-Sieger und – Sie ahnen es – der ist aus 2017.
Baden
Wöhrles Kirchgasse hat Zug, was ich jetzt gerade gut gebrauchen kann. Dann kommt Huber: Leicht grüne Nase im Bienenberg, süße Frucht, extrem kirschig, ausreichend Säure. Sehr gut, aber nicht groß. Viel Kirsche auch im Bienenberg ‚Wildenstein‘, hier aber ergänzt um würzige Komplexität, womit wir der Größe gleich ein gehöriges Stück näher kommen (von ankommen mag ich aber nicht sprechen, Hofschuster auf der anderen Grabenseite benutzt allerdings das Wort ‚Riese‘). Im Schlossberg ziehen Kräuter und Gewürze mit der Frucht gleich, liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, feine Gerbstoffe kommen dazu. Die Sommerhalde ist dann eher ein kleiner Schritt zurück in Richtung Bienenberg. Vier wunderbare Weine.
Kellers Eichberg mit ganz feinen Gerbstoffen und guter Frische, die der ebenfalls üppigen Frucht viel entgegensetzen. Klasse. Der Eichberg von Stigler stammt aus 2017 und bringt eine gewisse Leichtigkeit mit, was im Kontext natürlich für gute Laune sorgt.
Kellers Kirchberg dann aber auch mit ganz viel süßer Frucht und wenig Gegenwehr. Hofschuster meint, der Wein ist zu warm, denn zugegeben, da schwingt eine feine Mineralik durch den langen Abgang. Um es klar zu sagen: das ist hier keine absolute Wahrheit. Probieren Sie Weine wie den Kirchberg oder Bienenberg, es sind die idealen Kandidaten, um zu prüfen, ob der Jahrgang etwas für Sie ist. Ich bin nicht so überwältigt. Zwischenzeitlich deutet sich mit dem Kollegen Hofschuster ein Salwey-Graben an, aber das müssen wir später ausdiskutieren, ich muss jetzt zu Weil und 1917er Riesling trinken. Morgen geht es live weiter. Ihnen einen schönen Abend.
Korrektur zu eben: vor deutlichen Worten nicht zurückschreckt.
Auf Herrn Bodmann ist trotz Corona Verlass. Danke für die wieder einmal ausführlichen Verkostungsnotizen. Gut finde ich die wohlwollende Herangehensweise, die aber auch vor deutlichen Worten zurückschreckt. Sympathisch auch, dass Erzeuger aus der „zweiten Reihe“ nicht unerwähnt bleiben, zum Beispiel Pawis oder Burggarten.